Abbesches Prinzip

Das Abbesches Prinzip, in der Längenprüftechnik auch Abbesches Komparatorprinzip genannt, ist ein erstmalig von Ernst Abbe in 1893 in Bremen während einer Naturforschertagung aufgestellter bzw. beschriebener wichtiger messtechnischer Grundsatz, nach dem ein Messgerät aufgebaut werden soll, wenn dieses eine wünschenswert höhere Messgenauigkeit in der Praxis erzielen will. Nach diesem Grundsatz soll gewährleistet werden, dass Prüfling und Maßverkörperung fluchtend, das heißt in einer Flucht hintereinander angeordnet sind. Bei einer Verletzung dieses Prinzips in der Praxis treten Kippfehler 1. Ordnung auf. Im Gegensatz zur Messschraube , bei der dieser Grundsatz eingehalten wird, wird er bei einem Messschieber nicht eingehalten. Die daraus resultierte Messungenauigkeit ist aber in dem Aufbau des Messschiebers begründet.

Siehe: Kippfehler 1. Ordnung , Kippfehler 2. Ordnung

Abnehmerrisiko

Das Abnehmerrisiko bezieht sich auf die Stichprobe in der Qualitätskontrolle. Wenn aus einem sogenannt schlechten Los zufälligerweise eine gute Stichprobe gezogen wird und der Abnehmer infolgedessen das gesamte Los als gut annimmt, nennt man ein solches Risiko Abnehmerrisiko, da es nur dem Abnehmer während einer Stichprobenprüfung Schaden verursacht. Das Gegenteil eines Abnehmerrisikos nennt man in der Qualitätskontrolle Herstellerrisiko.

Abweichungsspanne

Die Abweichungsspanne ist die größte Differenz zwischen den Ordinaten eines Diagramms. Für Messgeräte, deren Anzeige an beliebiger Stelle auf Null gestellt werden kann, wird die Abweichungsspanne anstatt von Fehlergrenzen angegeben. Beispiele für solche Messgeräte sind die Messuhr und die Messschraube.

siehe:

Abweichungsspanne der Anzeige (Bügelmessschraube)

Nach DIN 863 ist die Abweichungsspanne der Anzeige der Ordinatenabstand zwischen dem höchsten und dem tiefsten Punkt des Abweichungsdiagramms. Einflüsse des Messambosses und des Bügels gehen in die Abweichungsspanne mit ein.

Ist für eine Bügelmessschraube eine Abweichungsspanne von 4 µm angegeben, so bedeutet dies, dass die Differenz der größten positiven und der größten negativen Abweichung 4 µm nicht übersteigen darf.

Da ohne Kalibrierung des Messgerätes nicht bekannt ist, in welcher Richtung eine Abweichung vorhanden ist, muss von symmetrischen Fehlergrenzen ausgegangen werden. Ein von der erwähnten Bügelmessschraube gelieferter Messwert kann sowohl 4 µm größer, als auch 4 µm kleiner sein als der wahre Wert der Messgröße.

Analoge Messung

Wenn die Signale bei einer Messung analog erfasst und weitergeleitet werden, nennt man eine solche Messung in der Messtechnik analoge Messung. Bei einer analogen Messung kann, im Unterschied zu einer digitalen Messung, der Signalparameter eines bestimmten Wertbereiches jeden beliebigen Wert annehmen. Die Darstellungsgenauigkeit eines solchen Parameters ist durch die Messgenauigkeit gegeben.

Siehe auch: Digitale Messung , Diskontinuierliche Messung , Kontinuierliche Messung

Anschieben

Das Anschieben, wie das Ansprengen, betrifft das feste Zusammenfügen von mehreren Endmaßen miteinander. Wenn die Messflächen lediglich mit leichtem Druck ,ohne jegliche Zwischenmittel, miteinander durch Schiebung oder Drehung zusammengefügt werden, nennt man dies in der Prüftechnik Anschieben.

Ansprengung

Die Ansprengung, wie das Ansschieben, betrifft das feste Zusammenfügen von mehreren Endmaßen miteinander. Wenn die Messflächen ohne jeglichen Druck und ohne jegliche künstliche Zwischenmittel, lediglich nach vorheriger, gründlicher Reinigung aneinander gehaftet sind, nennt man dies in der Prüftechnik Ansprengung.

Anwendungsbereich

Mit Anwendungsbereich bezeichnet man den gesamten Bereich von Verstell- und Messbereich eines Messgerätes.

Siehe: Verstellbereich , Messbereich

Anzeige

Anzeige ist die auf verschiedene Weise vollzogene Vermittelung des Messwertes. In der Längenprüftechnik sind Skalenanzeige und Zifferanzeige die geläufigsten Anzeigeformen für Messgeräte mit Anzeige.

Anzeigebereich

Der Anzeigebereich eines Messgerätes definiert den Bereich aller Messwerte, die an diesem Messgerät mittelbar oder unmittelbar gemessen und anschließend abgelesen werden können. Der Anzeigebereich, auch Ausgabebereich genannt, umfasst somit den Bereich zwischen der kleinsten und der größten Anzeige. Vom Anzeigebereich ist der Messbereich eines Messgerätes zu unterscheiden. Der Messbereich kann den gesamten Anzeigebereich oder nur einen Teil davon umfassen.

Ausgabebereich

Siehe: Anzeigebereich

Ausschlagmethode

Ausschlagmethode ist eine unter den vielen in der Praxis leicht einsetzbaren Messmethoden. Die Ausschlagmethode zeichnet sich dadurch aus, dass die zu bestimmende Messgröße bei einer solchen Messung in einen Ausschlag, der entweder ablesbar oder anders registrierbar ist, umgesetzt wird.

Automatisierung von Längenmessungen

Eine Automatisierung von Längenmessungen wird in der Fertigungsproduktion vor allem vorgenommen, um den Forderungen der wachsenden Zahl der erst durch Längenmessungen ermöglichten und um der Qualitätssteuerung willen weiter zu verarbeitenden Informationen entgegenzukommen.