Maßeinheit

Eine Maßeinheit, in der Messtechnik auch Größeneinheit genannt, ist eine feststehende und vorher wohldefinierte Werteinheit, mit der die zu messende physikalische Größe der gleichen Art zum Zwecke des Messens verglichen wird.

Maßlehre

AMit Maßlehren werden nur Außen- und Innenmaße geprüft.

Maßliches (Objektives) Prüfen

Maßliches (Objektives) Prüfen bezieht sich auf solcherart Prüfen, durch das eine quantitative Aussage über den zu prüfenden Gegenstand ermöglicht wird. Ein objektiver Vergleich einer quantitativ unbekannten Größe mit einer Maßverkörperung ist bei einem maßlichen Prüfen erforderlich. Dies erfolgt entweder durch Messen oder durch lehren.

Siehe: Nichtmaßliches (Subjektives) Prüfen

Maßverkörperung

Eine Maßverkörperung ist ein Messmittel, mit Hilfe dessen eine Maßeinheit verkörpert wird. Es besteht die Möglichkeit, entweder die ganze Einheit oder Teile davon oder aber die Einheit vervielfachend zu verkörpern. Zu den Maßverkörperungen sind in der Längenprüftechnik neben Endmaßen, Strichmaßen, Messgewinden, Wellenlängen des Lichtes auch die Lehren zu zählen.

Messanweisung

Die Messanweisungen haben festzulegen, welche Forderungen und Bedingungen bei einem Messvorgang eingehalten werden müssen und wie der Messvorgang ablaufen soll. Falls das Messen durch einen Rechner unterstützt wird, werden die Messanweisungen auch Messprogramme genannt.

Messbereich

Der Messbereich definiert den Teil oder die Teile des Anzeigebereichs für den oder für die die Fehler die vorgegebenen Fehlergrenzen nicht überschreiten.

Ein Messschieber mit dem Messereich 150 mm hat in der Regel einen Anzeigebereich der darüber hinausgeht. Messwerte die größer als 150 mm sind also ablesbar. Für diese Werte sind die Fehlergrenzen nicht mehr definiert.

Messdorne

Ein Messdorn ist eine besondere Art von Zylinderendmaßen. Im Unterschied zu den Zylinderendmaßen haben Messdorne Griff. Sie haben außerdem einen vordefinierten Nenndurchmesser und Sollabmaße, die sehr fein gestuft sein sollen. Was die zulässige Messabweichung betrifft, weisen die Messdorne unter den Endmaßen einen höheren Messgenauigkeitsgrad auf. Geringe Maß- und Formabweichungen sind das Auszeichnende bei den Messdornen.

Messeinrichtung

Eine Messeinrichtung beinhaltet alle anzeigenden Messgeräte, Maßverkörperungen und Hilfsmittel, die für die Realisierung eines bestimmten Messverfahrens bzw. für die Erzielung eines bestimmten Messeergebnisses eine Rolle spielen. Im einfachsten Fall stellt ein Messgerät eine Messeinrichtung dar.

Messen

Messen ist ein quantitativer Vergleich einer Messgröße bzw. einer zu messenden Größe mit einer als Einheit in Anspruch genommenen Bezugsgröße gleicher Art.

Messergebnis

Der aus einer Messung gewonnene Messwert stellt häufig noch nicht das gewünschte Messergebnis dar. In vielen Fällen muss das Messergebnis erst durch eine weitere Errechnung aus einem oder mehreren Messwerten und zugleich unter besonderer Berücksichtigung der Messfehler gewonnen werden.

Messfehler

Ein Messfehler ist der Unterschied zwischen dem objektiv gemessenen Messwert und dem tatsächlich an dem zu messenden Gegenstand vorhandenen und zugleich als richtig geltenden Wert der Messgröße. Der Messfehler ist bei jeder Messung nicht gänzlich zu beseitigen, ganz gleich, unter welchen idealen Bedingungen die betroffene Messung erfolgt. Bei der Errechnung des Messergebnisses ist der Messfehler mitzuberücksichtigen. In der Regel unterscheidet man in der Messtechnik zwischen systematischen und zufälligen Messfehlern.

Siehe auch: Systematischer Fehler , Zufälliger Fehler

Messgeräte

Messgeräte sind Messmittel, mit denen zahlenmäßig ermittelt wird, welchen Wert eine zu messende physikalische Größe hat.

Messgewinde

Messgewinde sind diejenigen Maßverkörperungen, die das Maß in Form des steigenden Gewindes demonstrieren.

Messgröße

Als Messgröße bezeichnet man gewöhnlich die bei jeder Messung zu bestimmende physikalische Größe. In der Längenprüftechnik ist eine Messgröße in der Regel eine zu messende Länge/Breite/Höhe oder ein zu messender Winkel.

Messkraft

Mit Messkraft definiert man in der Messtechnik diejenige Kraft, die bei jeder Messung vom Messgerät bzw. von der Messeinrichtung ausgeht und die auf den zu messenden Gegenstand ausgeübt wird.

Messkraftumkehrspanne

Die Messkraftumkehrspanne bezeichnet den Unterschied der Messkräfte, den man beim unverändert bleibenden Messwert erhält, wenn derselbe Messwert einmal bei steigenden und zum anderen mal bei fallenden Werten der Anzeige erreicht wird.

Messmethode

Mit Messmethode beschreibt man eine spezielle Art der Durchführung einer Messung. Sie ist weder vom Messprinzip abhängig noch an der physikalischen Vollstreckung gebunden. In der Regel wird in der Messtechnik zwischen direkter und indirekter Messmethode unterschieden.

Siehe: Messmethode, indirekte , Messmethode, direkte

Messmethode, direkte

Als direkte Messmethode bezeichnet man in der Messtechnik den direkten Vergleich einer zu messenden physikalischen Größe mit einem Normal der gleichen Art.

Siehe auch: Messmethode, indirekte

Messmethode, indirekte

Bei einer indirekten Messmethode wird nicht die zu ermittelnde Messgröße durch Vergleich unmittelbar gewonnen. An deren Stelle tritt eine Hilfsgröße auf, die mit der zu ermittelnden Messgröße in einem beschreibbaren Zusammenhang steht.

Siehe auch: Messmethode, direkte

Messprinzip

Das Messprinzip bildet in der Messtechnik der physikalische Zusammenhang, der die Grundlage für eine Messung darzustellen hat.

Messschieber

Der Messschieber wurde früher auch Schieblehre genannt. Er ist, wie die Messschraube, ein Längenmessgerät mit Anzeige. Die Maßverkörperung eines Noniusmessschiebers stellt ein Strichmaßstab dar. Die Ablesung des Messwertes eines anzeigenden Messschiebers erfolgt unter Zuhilfenahme eines Nonius.

Bei Messschiebern mit Rundskale wird das Maß von einer hochpräzisen Zahnstange verkörpert. Die auf der Schiene angebrachte Hilfsskale dient lediglich zum Ablesen der vollen Millimeter.

Bei digitalen Messschiebern dienen als Maßverkörperung in der Regel elektrische Gittermaßstäbe mit kapazitiver Teilung.

Messschraube

Eine Messschraube ist, wie ein Messchieber, ein Längenmessgerät mit Anzeige. Die Maßverkörperung einer Messschraube stellt ein Messgewinde, das auch Messspindel genannt wird, dar. Man unterscheidet in der Messtechnik zwischen Messschrauben für Innenmessung und Messschrauben für Außenmessung.

Messsignale

Messsignale nennt man in der Längenprüftechnik alle für eine Messung relevanten physikalischen Größen. Sie sollen für die Messung belangvolle Informationen enthalten.

Messspanne

Den messbaren Abstand zwischen dem Anfangswert und dem Endwert eines Messbereiches bezeichnet man in der Messtechnik die Messspanne.

Messstifte

Die grifflosen Messstifte sind Messkörper in zylindrischer Form. Sie haben in der Messtechnik ein sehr breites Anwendungsgebiet. Die wichtigsten industriellen Maßverkörperungen sind allerdings die Parallelendmaße.

Messuhr

Eine Messuhr ist ein Einbaulängenmessgerät mit Anzeige. Der vom Messbolzen beschrittene Weg wird durch ein mechanisches System, das in der Regel aus Zahnstange und Ritzel besteht, auf einen Zeiger, der auch Zahnradgetriebe genannt wird, übertragen und anschließend an einer Rundskale in vergrößerten Form angezeigt.

Messunsicherheit

Der Messwert bei jeder Messung ist im allgemeinen mit einer Abweichung belastet. Die quantitative Angabe der Genauigkeit eines Messergebnisses stellt paradoxerweise die Messunsicherheit dar. Sie definiert den Wertebereich, der den wahren Wert der Messgröße einschließen soll. In der Regel besteht die Messunsicherheit aus zwei Komponenten: der Zufallskomponente und den unbekannten systematischen Abweichungen.

Messverfahren

Wenn ein Messprinzip und eine Messmethode gemeinsam in die praktische Anwendung kommen, ergibt sich hier ein Messverfahren. Häufig unterscheidet man in der Messtechnik zwischen direktem, indirektem, analogem und digitalem Messverfahren.

Messwert

Ein Messwert ist die aus einer Messung sich ergebende quantitative Aussage über die Messgröße eines Prüfgegenstandes; er besteht aus dem Zahlenwert und der Einheit, z. B. 30 m. Der Messwert ist mit dem wahren Wert der Messgröße nicht gleichzusetzen. Zu berücksichtigen ist noch die Messunsicherheit. Vom Messergebnis muss der Messwert ebenfalls unterschieden werden.

Messwertumkehrspanne

Messwertumkehrspanne eines anzeigenden Messgerätes bezeichnet den Unterschied der Anzeigen, den man beim unverändert bleibenden Wert der Messgröße erhält, wenn die Messung einmal bei steigenden und ein andermal bei fallenden Werten der Anzeige durchgeführt wird.

Messwertverarbeitung

Eine Messwertverarbeitung wird in Anspruch genommen, wenn die ursprünglich erzielte Messgröße dem Messergebnis nicht unmittelbar entgegenkommt. Man unterscheidet in der Messtechnik zwischen elementarer und höherer Messwertverarbeitung.

Siehe: Elementare Messwertverarbeitung , Höhere Messwertverarbeitung

Mittelbare Messung

Eine mittelbare Messung nennt man diejenige Messung, bei der die zu bestimmende Messgröße eine indirekte Berechnung aus mehreren anderen Messgrößen darstellt. Eine mittelbare Messung wird daher auch indirekte Messung genannt.

Siehe auch: Unmittelbare Messung