Fehler, systematischer

Systematische Fehler sind diejenigen Fehler, die einer Gesetzmäßigkeit, bzw. einem System folgen. Ein systematischer Fehler liegt vor, wenn wiederholte Einzelmessungen mit dem gleichen Messgerät, an derselben Stelle und unter den gleichen Messumweltbedingungen den gleichen Fehler zeigen.

Da der Fehler einer Gesetzmäßigkeit unterliegt, ist er grundsätzlich durch Berechnung oder durch einen maßlichen Vergleich erfassbar und daher beherrschbar. Der angezeigte Messwert kann um den bekannten Fehler korrigiert werden. In der Praxis kann dies jedoch schwierig bis unmöglich sein.

Zwei Beispiele sollten dies verdeutlichen.

Die Messeschenkel eines Messschiebers sind abgenutzt. Durch diese Abnutzung zeigt der Messschieber konstant 0,1 mm zu wenig an. Zu dem angezeigten Wert kann man so einfach 0,1 mm zuziehen um zu einem korrekten Messergebnis zu kommen. Der Fehler ist also auch in der Praxis beherrschbar.

Die Messeschenkel eines Messschiebers sind nicht parallel. Je nach dem mit welcher Stelle des Messeschenkels man misst bekommt man unterschiedliche Werte. Der Fehler ist systematisch, da er für jede Stelle des Messschenkels eindeutig bestimmbar ist. In der Praxis ist der Messschieber trotzdem nicht mehr verwendbar, da der jeweils anzuwendende Korrekturwert nicht ohne Schwierigkeiten zu bestimmen ist.

Siehe auch: Fehler, Zufälliger

Fehler, zufälliger

Die zufälligen Fehler, die auch stochastische Fehler genannt werden, sind diejenigen Fehler, die grundsätzlich unerfassbar sind. Sie werden von den Beobachtern erst bemerkt, wenn unter den gleichbleibenden Messumständen mehrere Messwerte gewonnen werden, die voneinander abweichen.

Siehe auch: systematischer Fehler

Fehlergrenzen

Die Fehlergrenzen definieren die gestatteten Grenzwerte der Fehler an einem Messgerät oder an einer Maßverkörperung.

In der praktischen Messtechnik gelten die Fehlergrenzen in der Regel als symmetrische Fehlergrenzen und sie werden ohne Vorzeichen angegeben. Laut DIN 1319 sind Fehlergrenzen die Höchstbeträge der Messabweichung des Messgerätes für positive oder negative Werte. Keinesfalls dürfen die positiven und negativen Messabweichungen zusammengezählt werden

Ein praktisches Beispiel mag dies verdeutlichen: Für einen Messschieber ist als Fehlergrenze 0,03 mm angegeben. Ist die wahre Messgröße 10 mm, so darf der Messschieber 10,03 mm anzeigen. In einer nachfolgenden Messung dürfte für dieselbe Messgröße aber nicht 9,99 gemessen werden. In diesem Fall wären die Fehlergrenzen 0,03 überschritten.

Siehe auch: Eichfehlergrenzen , Garantiefehlergrenzen

Fehlerursachen

Es gibt eine große Anzahl von Ursachen, die direkt zu einem Messfehler führen. Die Ursachen können an dem Messgegenstand selber liegen; sie können aber auch an der Maßverkörperung vorfindbar gemacht werden; auch ist häufig das Messgerät für einen Messfehler verantwortlich; nicht zu vernachlässigen sind außerdem die Einflüsse von der Umwelt und den Beobachtern; die ungenaue Errechnung aus mehreren Messwerten kann ebenfalls zum Messfehler führen.

Feinzeiger

Ein Feinzeiger ist ein Einbaulängenmessgerät mit Anzeige, bei dem der vom Messbolzen beschrittene Weg über ein passendes Übertragungssystem in vergrößerter Form auf einer Skale, die im Gegensatz zu Messuhren kleiner als 360grad ist, angezeigt wird. Man unterscheidet in der Messtechnik zwischen mechanischen, optischen, pneumatischen ... Feinzeigern. Die in der praktischen Anwendung immer noch gebräuchliche Bezeichnung für Feinzeiger Fühlhebel soll vermieden werden, da bei einer großen Anzahl von Feinzeigern eine Fühlhebelübersetzung überhaupt fehlt.

Formlehre

Mit Formlehren werden einfache oder komplizierte Formen geprüft.

Siehe auch: Lehre , Masslehre

Freihub

Der Freihub anzeigender Messgeräte benennt die Bewegungsmöglichkeit des Messbolzens, die über den Anzeigebereich dieses Messgerätes hinausgeht. Er räumt den Messenden während einer Messung besser die Möglichkeit ein, den Messbolzen in die geforderte Position zu bringen.