Kalibrieren
Unter Kalibrieren versteht man in der Messtechnik das Verfahren, den Zusammenhang zwischen dem zu erwartenden Messwert und dem wahren bekannten Wert der Messgröße unter vorgegebenen Bedingungen zu ermitteln. Vom Eichen, bei dem immer eine Eichbehörde oder ein Eichamt nach den Eichordnungen zu prüfen hat, muss das Kalibrieren unterschieden werden. Vom Justieren, das in der Regel einen das Messgerät bleibend verändernden Eingriff ins Messgerät vornimmt, muss das Kalibrieren ebenfalls unterschieden werden, da beim Kalibrieren solcherart Eingriff ins Gerät nicht stattfindet.
Kennlinie
Den durch Experimente theoretisch ermittelten Zusammenhang zwischen der Ausgangsgrößenänderung und der Eingangsgrößenänderung bezeichnet man in der Prüftechnik Kennlinie, die auch Einmesskurve genannt wird.
Kippfehler
Mit Kippfehler bezeichnet man in der Längenprüftechnik die Messabweichung zwischen dem gemessenen und dem wahren Messwert. Ein Kippfehler bei einer Messung gehört zu den systematischen Fehlern . Er tritt daher systematisch bzw. regelmäßig auf und ist grundsätzlich erfassbar. Der Kippfehler wird in der Prüftechnik in mindestens 2 Ordnungen unterteilt.
Siehe auch: Systematischer Fehler , Kippfehler 1. Ordnung , Kippfehler 2. Ordnung
Kippfehler erster Ordnung
Mit Kippfehler 1. Ordnung bezeichnet man in der Längenprüftechnik diejenige Messabweichung zwischen dem gemessenen und dem wahren Messwert, die durch das Nichteinhalten des Abbeschen Prinzips, bei dem ein Prüfling und eine Maßverkörperung nicht in einer Flucht hintereinander angeordnet sind und bei dem das Ablesen des Messwertes infolgedessen schräg stattfindet, zustande kommt. Der Kippfehler 1. Ordnung führt zu einer prinzipiell nicht vermeidbaren und auch nicht vernachlässigbar kleinen Messungenauigkeit bei einer Messung.
Siehe auch: Kippfehler , Kippfehler 2. Ordnung
Kippfehler zweiter Ordnung
Mit Kippfehler 2. Ordnung bezeichnet man in der Längenprüftechnik diejenige Messabweichung zwischen dem gemessenen und dem wahren Messwert, die durch geringe Kippungen während den Messbewegungen verursacht wird. Der Kippfehler 2. Ordnung führt zu einer Messungenauigkeit, die, im Gegensatz zur Messungenauigkeit beim Kippfehler 1. Ordnung, vernachlässigbar klein ist.
Siehe auch: Kippfehler , Kippfehler 1. Ordnung
Kompensationsmethode
Kompensationsmethode ist eine unter den vielen in der Praxis einsetzbaren Messmethoden. Die Kompensationsmethode zeichnet sich dadurch aus, dass die Wirkung der zu bestimmenden Messgröße durch eine künstlich erzeugte Gegengröße kompensiert bzw. harmlos gemacht wird. Eine solche Messmethode setzt man dort ein, wo die Rückwirkung des Messvorgangs auf den Messgegenstand möglichst gering gehalten werden soll.
Kontinuierliche Messung
Wir nennen eine Messung kontinuierlich, wenn sie die Messgröße zeitlich ununterbrochen erfasst und weiterleitet.
Siehe auch: Analoge Messung , Digitale Messung , Diskontinuierliche Messung
Koordinatenmessgeräte
Ein Einsatz von Koordinatenmessgeräten wird erforderlich, wenn eine präzise und schnell durchzuführende Messung von Innen- und Außenmaßen, Abständen zwischen zwei oder mehreren geometrischen Elementen usw. an komplexen rotationsssymmetrischen und prismatischen Messkörpern stattfinden sollte. Die Koordinatenmessgeräte machen es in diesen Fällen möglich, dass viele Messpunkte an komplexen Werkstückformen rationell erfasst werden.
Kugelendmaß
Ein Kugelendmaß hat zwei Endflächen, die gemeinsam die Form einer Kugel bilden.
Siehe auch: Endmaß